Grundlagen und Leitbild

Der Auftrag der Kirche

Auftrag der Kirche ist die Verkündigung des Evangeliums in Wort und Tat. Kirche soll die frohe Botschaft von Gottes Liebe in Jesus Christus bezeugen und diese Liebe an andere weitergeben.
Sie soll Menschen zum Glauben an Jesus Christus einladen und im Glauben stärken.

Vier Dimensionen kirchlichen Handelns

Ihren Auftrag erfüllt die Kirche, indem sie Gottesdienst feiert (leiturgia) glaubwürdig lebt (martyria) Gemeinschaft fördert (koinonia) Bedürftigen hilft (diakonia).

Wer oder was ist Kirche?

Kirche ist zum Einen das Kirchengebäude. Mit „Kirche“ bezeichnen wir auch den Gottesdienst, wenn wir sagen: „Ich gehe in die Kirche“. Viele denken bei „Kirche“ an die Institution Kirche und an die Kirchenleitung auf den unterschiedlichen Ebenen. Kirche ist aber noch mehr: Kirche sind alle, die zu ihr gehören, oder vielmehr alle, die an Jesus Christus glauben - hier bei uns und auf der ganzen Welt.
Im 1. Petrusbrief 2, 9 heißt es: “Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk“. Deshalb sprechen wir auch vom „Priestertum aller Gläubigen“. Weil ganz unterschiedliche Menschen Kirche bilden, gibt es eine große Vielfalt an Formen und Frömmigkeitsstilen. Paulus beschreibt die Kirche deshalb auch als einen Leib mit vielen Gliedern (Römer 12; 1. Korinther 12 und Epheser 4)
 

Leitbild

Vorbemerkung

Unser Leitbild ist bewusst in der Gegenwartsform verfasst. Es beschreibt die Vision, die wir für unsere Gemeinden haben. Was davon schon jetzt verwirklicht ist, wollen wir erhalten. Auf das, was noch nicht verwirklicht ist, arbeiten wir hin. Das Leitbild soll uns Auftrag und Ziel unseres kirchlichen Handelns bewusst machen. Es soll uns Kriterium sein, um zu entscheiden, was wir bei all der Fülle von Ideen, Projekten und Angeboten weiterhin tun oder neu anfangen, aber auch, was wir lassen wollen.

Unser Auftrag

Im Zentrum unseres Gemeindelebens steht die Verkündigung des Evangeliums in Wort und Tat. Wir wollen den Auftrag der Kirche in unseren beiden Gemeinden bewusst leben und gestalten. Dadurch wollen wir Menschen zum Glauben an Jesus Christus einladen und im Glauben stärken.

Der Gottesdienst

Die gemeinsame Feier des Gottesdienstes stellt den Mittelpunkt des Gemeindelebens dar. Im Gottesdienst treffen sich Menschen aller Altersgruppen, um miteinander zu singen, zu beten und auf Gottes Wort zu hören. Neben dem normalen Gottesdienst für alle gibt es Gottesdienste, die bestimmte Zielgruppen ansprechen: z.B. Kinder-Mitmach-Kirche, Kinderkirche, Jugendgottesdienste, Sing & Pray-, Weltgebetstags- und Männergottesdienst, Erntebitt- und Erntedankgottesdienst. Die Gottesdienste werden durch Gemeindeglieder aktiv mitgestaltet, z.B. durch LiturgInnen, Kantorei, Taufchor und InstrumentalistInnen sowie spezielle Vorbereitungsteams oder Gemeindegruppen, die den Gottesdienst ganz oder teilweise vorbereiten.

Vielfalt in Einheit

Der gemeinsame Glaube an Jesus Christus verbindet uns zu einer Einheit. Dieser Glaube gestaltet sich in einer Vielfalt an unterschiedlichen Gruppen, Kreisen und Frömmigkeitsstilen. Diese Vielfalt sehen wir als Bereicherung an und wollen sie deshalb erhalten und fördern.

Wahrnehmung und Wertschätzung

Wir nehmen einander wahr in dem Bewusstsein, dass wir alle Glieder eines Leibes sind und an einem gemeinsamen Ziel arbeiten. Wir nehmen einander wahr auch in aller Unterschiedlichkeit, die es bei uns gibt. Wir begegnen uns mit gegenseitigem Respekt und hören einander zu. Wir begegnen dem Engagement und der Art der anderen mit Wertschätzung.

Kirche sind wir alle

Zu unseren Gemeinden gehören Menschen, die sich mit großem Engagement einbringen, Menschen, die regelmäßig am Gemeindeleben teilnehmen, sowie Menschen, die punktuell mit der Kirche in Berührung kommen. All diese Menschen mit ihrer Nähe oder Distanz zur Kirche sind Mitglieder unserer Kirchengemeinden. Wir stärken das Bewusstsein, dass Kirche nicht nur aus Kirchengemeinderat und PfarrerIn besteht, sondern jede und jeder Einzelne Teil der Kirche ist und darum Mitverantwortung trägt und die Kirche mitgestalten kann.

Wir sind diakonische Gemeinde

Der diakonische Auftrag der Kirche macht uns bewusst, dass wir nicht nur für uns selbst leben, sondern auch „Kirche für andere“ sind. Gemeinsam mit anderen sind wir Träger der Diakoniestation Aidlingen und unterstützen damit die häusliche Pflege von pflegebedürftigen BürgerInnen vor Ort. MitarbeiterInnen vom Besuchsdienst besuchen SeniorInnen und Kranke. Durch Opfer und Spenden unterstützen wir diakonische Projekte bei uns und in aller Welt. Wir treten ein für mehr Gerechtigkeit auf dem Weltmarkt und fühlen uns dem „fairen Handel“ verpflichtet. Wir beten und engagieren uns für „Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“.

Wir sind Teil der weltweiten Kirche Jesu Christi

Durch Gottesdienste und Veranstaltungen machen wir uns immer wieder bewusst, dass wir Schwestern und Brüder unterschiedlicher Konfessionen auf der ganzen Welt haben. So arbeiten wir vor Ort mit der katholischen Gemeinde zusammen. Zum Beispiel werden die Seniorennachmittage gemeinsam veranstaltet. Außerdem feiern wir regelmäßig ökumenische Gottesdienste. Als Teil des Kirchenbezirks Böblingen haben wir eine besondere Partnerschaft mit Burkina Faso. Diese Partnerschaft pflegen wir durch die Mangoaktion, durch Informationen und Begegnungen.

Wir sind einladende Gemeinde

Wir laden Menschen in unsere Gemeinden ein und gehen auf andere zu. Gottesdienste und Veranstaltungen der Kirchengemeinden werden in den „Aidlinger Nachrichten“, in unseren Schaukästen, unserem Gemeindebrief „Die Brücke“ und auf unserer Homepage www.brueckeOnline.de veröffentlicht. MitarbeiterInnen vom Besuchsdienst „Kirche sagt willkommen“ besuchen Menschen, die neu zugezogen sind. Im Gottesdienst gehen wir auf „Neue“ zu und heißen sie willkommen. Alle Gemeindeglieder sind aufgerufen, Menschen in die Gemeinde einzuladen und ihren Glauben an Jesus Christus in Wort und Tat zu bezeugen.